Inhouse Farming - Feed & Food Show
Part of EuroTier: 10. - 13. November 2026, Hannover
Pioneering new ways of farm & food
Controlled Environment Agriculture – die weltweite Ernährungssicherung durch neue landwirtschaftliche Produktionssysteme ist eine der zentralen Aufgaben der Zukunft. „Inhouse Farming - Feed & Food Show“ ist die neue Plattform der DLG für die Agrar- und Food-Systeme der Zukunft. Eng vernetzt mit der landwirtschaftlichen Praxis bietet sie fachliche Informationen, Perspektiven, Innovationen und Business – von Feed bis Food.
Algen
„Alleskönner im Wasser?“. Algen sind in Makroalgen (Seaweed) und Mikroalgen zu unterteilen und bestechen durch enorme Vielfalt und Artenreichtum. Für die Inhouse Farming Systeme stehen Mikroalgen im Vordergrund. Von 100 000 charakterisierten Mikroalgenarten, sind erst einige 1000 in Stammsammlungen kultiviert und nur ca. 20 Arten tatsächlich in biotechnologischer Verwendung. Sie wachsen rasant, sind in allen Klimazonen vertreten und sind enorm anpassungsfähig.
Die Mikroalgenerzeugung in kontrollierten, geschlossenen Systemen, den sogenannten Photobioreaktoren, ermöglicht die technologische Herstellung von reinen Stämmen zur Verwendung in Nahrungsmitteln, Zusatzstoffen, Futter, Pharma, Kosmetik und Biomasse. Es gibt zahlreiche technologische Verfahren, die für die Algenerzeugung Verwendung finden: Mikroalgen wachsen in Folienschläuchen, vertikalen oder horizontalen Röhrenreaktoren oder im Plattensystem.
In diesen Inhouse Kultivierungssystemen wird das sogenannte Inokulat (Saatgut) ins Wasser verbracht und die Algen wachsen kontrolliert unter Zugabe von Nährsalzen, C02 und einer Lichtquelle. Im Gegensatz zu offenen Systemen, wie in Teichen (Open Pond Systems) und Fließkanälen (Raceway Systems) können Verunreinigungen und Schadstoffakkumulationen vermieden werden. Effektivität, Hygiene, Kontrolle und Qualität steht im Vordergrund.
Auch die Ernte von Mikroalgen ist gänzlich anders als bei anderen Kulturpflanzen, da eine schonende Trennung von Algenbiomasse und Prozesswasser erforderlich ist. Es folgen Stabilisierung, Filterung, Trocknung und Kühlung bis zum fertigen verkaufsfähigen Algen Produkt.
Die am häufigsten kultivierten Algen in geschlossenen Systemen sind Chlorella vulgaris (Grünalge), Spirulina platensis (Cyanobakterien, „Blaualge“), Dunaliella salina und Haematococcus pluvialis (Grünalgen). Je nach Spezies finden sie Verwendung als Vitamin-, Antioxidans-, Aminosäure- und Fettsäure Lieferant oder produzieren natürliche Farbstoffe und Pigmente wie Astaxanthin (rot) oder Phycocyanin (blau). Eine große Rolle spielen Mikroalgen (z.B. Tetraselmis ssp) in der Anfütterung von besonders kleinmäuligen Fischlarven in der Aquakultur, wie z.B. Kabeljau und Doraden.
Allein diese kurze Zusammenfassung des Algensektors macht deutlich, wie divers Arten, Applikation, Produktionsverfahren und – bedingungen sind, obwohl wir noch gar nicht auf Zulassungen, Märkte und Produkte, etc. eingegangen sind. Mikroalgen sind ein besonders nachgefragter und innovativer Sektor auf der Inhouse Farming der Agritechnica.
Mal sehen, ob Algen wirklich alles können!?
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